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de | fr | en Druckansicht Jahresbericht 20041. Träger der StiftungDie Stiftung ist ein Gemeinschaftswerk der parlamentarischen Gruppe für Tierversuchsfragen (Öffentlichkeit), der Interpharma (Novartis Pharma AG, F. Hoffmann-La Roche AG, Serono SA) und des Fonds für versuchstierfreie Forschung (Tierschutz). Sie wurde am 18. August 1987 ins Handelsregister eingetragen. Die Mittel für die Unterstützung der Forschung stammen im wesentlichen vom Bundesamt für Veterinärwesen und von der Interpharma. 2. Zweck der StiftungDie Stiftung Forschung 3R bezweckt, die Forschung auf dem Gebiet der Alternativmethoden zu Tierversuchen durch Finanzierung von Forschungsprojekten zu fördern. Sie unterstützt vordringlich Projekte zur Erforschung neuer Methoden oder zur Weiterentwicklung bekannter Methoden (Validierung von Methoden), welche im Sinne der 3 R (Reduce, Refine, Replace / Vermindern, Verbessern, Vermeiden) gegenüber der heutigen Tierversuchspraxis praktisch anwendbare Verbesserungen versprechen. Projekte aus einem weiten Problemkreis werden unterstützt, sofern sie erfolgversprechende Ansätze zeigen, um zu einer Verminderung der Tiere in Tierversuchen oder auch nur der Belastung der Tiere zu führen. Insofern kommen Projekte, die auf den 3R Grundsätzen basieren, aus einem bio-medizinisch multidisziplinären Umfeld in Frage. 3. Geschäftstätigkeit 2004Der Stiftungsrat trat im 18. Geschäftsjahr zweimal, zu je einer halbtägigen Sitzung im April und Dezember, zusammen. Dabei wurden neben den statutarischen Geschäften zum Jahresabschluss 2003 folgende Sachgeschäfte behandelt. An 11 laufende Projekte wurden die Forschungsbeiträge für das Jahr 2004 zugesichert. Dazu wurden 4 neue Projekte genehmigt. Weitere 20 Gesuche wurden abgelehnt. Der Stiftungsrat nahm im Übrigen von der Schlussevaluation des Expertenausschusses betreffend 3 Projekte Kenntnis, die in den Vorjahren abgeschlossen worden waren. Im Dezember wurde sodann angesichts zunehmender Gesuche um finanzielle Unterstützung von Kongressen beschlossen, dass keine direkte Finanzierung erfolgt. Hingegen ist die Stiftung bereit, den Aufwand für die Kongressteilnahme von Personen zu übernehmen, welche ein von der Stiftung unterstütztes Projekt präsentieren. Ferner konnte der Stiftungsrat davon Kenntnis nehmen, dass das Internet-Lernprogramm "3R Trainings-Kurs" von Ende Jahr an voll funktionsfähig ist und für die Weiterbildung von Personen frei gegeben werden konnte, welche Tierversuche durchführen oder leiten. Der Expertenausschuss hat sich im Verlaufe des Jahres, unterstützt durch den wissenschaftlichen Berater, an zwei Sitzungen vor allem mit der Prüfung von neuen Beitragsgesuchen und der Nachevaluation abgeschlossener Projekte befasst. An dieser Stelle sei diese unentgeltliche Arbeit der Experten bestens verdankt. Der wissenschaftliche Berater war für die Herausgabe der 3R-Info-Bulletins (als Faltblatt und auf der Internetsite www.forschung3r.ch), für die Redaktion der wissenschaftlichen Kurzberichte in englischer Sprache zur Präsentation der unterstützten Projekte und für die inhaltliche Aktualisierung der Internetsite der Stiftung verantwortlich. Mit Schwergewicht arbeitete er in Zusammenarbeit mit Oekosophie GmbH, Basel, an der Fertigstellung des Internet-Lernprogramms "3R Trainings-Kurs". Ein erheblicher Einsatz galt ferner der Beratung von Gesuchstellern und Projektleitern, dem Einholen der Zwischenberichte, der Evaluation von Projektskizzen sowie der Bearbeitung von Anfragen und Erläuterung von Absagen. Neu nahm der wissenschaftliche Berater in diesem Jahr als Vertreter der Stiftung seine Mitarbeit im Vorstand von ecopa (European Consensus Platform for 3R Alternatives) auf, nachdem diese Vereinigung sich Ende 2003 in Brüssel konstituiert hatte. Die Aktivitäten dieser Vereinigung werden auf der Internetsite http://ecopa.vub.ac.be präsentiert. Schliesslich vertrat er die Stiftung an mehreren Fachtagungen im In- und Ausland. 4. Unterstützte AktivitätenÜbersicht über Zahl der Gesuche und ProjektgenehmigungenDie rasanten Entwicklungen in der Molekularbiologie und der analytischen Methoden eröffnen neuartige Ansätze, um die 3R betreffend Tierversuche zu realisieren. Dies dürfte eine Erklärung dafür sein, dass die Zahl der Beitragsgesuche auf hohem Stand bleibt. Mit 24 Beitragsgesuchen wurden im Jahre 2004 insgesamt rund 3,9 Millionen Franken beantragt. Das anhaltende Interesse wird auch durch die Herkunft der Beitragsgesuche dokumentiert: 15 stammten aus der Deutschschweiz, 4 aus der Westschweiz und 4 aus verschiedenen Ländern Europas. Genehmigt wurden 4 Projekte mit Forschungsbeiträgen von insgesamt Fr. 532 000.00. Oft wird eine Genehmigung nicht wegen mangelnder wissenschaftlicher Qualität eines Projekts verweigert, sondern weil die Auswirkungen in Bezug auf die 3R nicht vorhanden oder zuwenig gut dokumentiert sind. In diesem Jahr wurden 3 Projekte (71/00, 75/00, 79/01) abgeschlossen. Zusammen mit den bereits in den Vorjahren abgeschlossenen Projekten (1-5/87, 6-15/88, 16/89, 17-20/90, 21-24/91, 25-42/92, 43-44/95, 45-55/96, 57-62/97, 64/97, 65/98, 66/99, 68-69/99, 72-74/00, 76/01) sind damit 73 von 90 Projekten abgeschlossen. 3R Trainings-KursDie Stiftung stellt unter http://3R-training.tierversuch.ch für die persönliche fachliche Weiterbildung von Personen, welche Tierversuche durchführen oder leiten, auf dem Internet das Lernprogramm "3R Trainings-Kurs" in Deutsch und Englisch zur Verfügung. Mit Hilfe von Texten, Bildern, Links und Dokumenten können Interessierte sich in der Thematik Ersatz von Tierversuchen informieren. Der Ausbildungskurs ist von der Vereinigung der Kantonstierärzte als Weiterbildungskurs im Sinne der Verordnung des Bundesamtes für Veterinärwesen vom 12. Oktober 1998 über die Aus- und Weiterbildung des Fachpersonals für Tierversuche (SR 455.171.2) anerkannt worden. Im vergangenen Jahr wurden vor allem programmtechnische Verbesserungen vorgenommen. Die Realisierung unter der Projektleitung des wissenschaftlichen Beraters in Zusammenarbeit mit Oekosophie GmbH, Basel, war nur Dank der unentgeltlichen Mithilfe und der Beiträge der Autoren aus den verschiedenen Forschungsbereichen möglich. Den Autoren spricht die Stiftung ihren grossen Dank aus. 5. PersonellesIm Dezember wurde Frau Nationalrätin Chantal Galladé in den Stiftungsrat gewählt, womit die Vakanz geschlossen werden konnte, welche seit dem Rücktritt von Frau Stephanie Baumann bestand. Auf Ende September 2004 erklärte Herr Dr. phil. Markus Schmutz seinen Rücktritt aus dem Expertenausschuss, wo er seit 1995 mitgewirkt hatte. Als Nachfolger wurde Herr Prof. Kurt Bürki, Direktor des Instituts für Labortierkunde der Universität Zürich, in den Expertenausschuss gewählt. 6. 3R-Info-BulletinIm Jahre 2004 wurden wiederum drei neue 3R INFO-BULLETINS herausgegeben, neu in Vierfarbendruck, weil viele Illustrationen nur in Farbe die vollständige Information liefern. Die Bulletins werden auch auf der Internetsite der Stiftung veröffentlicht. Oft ist diese elektronische Version noch etwas ausführlicher. Die Bulletins stossen auf zunehmendes Interesse. Sie erweisen sich damit als ein Aushängeschild für die Tätigkeit der Stiftung. Die Auflage von rund 1100 Exemplaren wird zu 1/3 ins Ausland und zu 2/3 im Inland verschickt. Als anschauliche Berichterstattung über erfolgreiche Projekte werden die Bulletins auch in den obligatorischen Ausbildungskursen für angehende Tierexperimentatoren verwendet. Bisher wurden die folgenden 3R-INFO-BULLETINS auf Englisch herausgegeben: 7. FinanziellesFür Forschungsbeiträge wurden im Jahre 2004 rund Fr. 724 000.- aufgewendet. Projektbegleitung und Information, darunter Fr. 31 000.- für die Weiterbearbeitung des Internet-Lernprogrammes 3R und Fr. 2 000.- für die Unterstützung von Kongressteilnahmen von Projektleitern, erforderten einen Aufwand von rund Fr. 124 000.-. Der Verwaltungsaufwand belief sich auf Fr. 66 000.-. Somit resultiert ein Gesamtaufwand von rund Fr. 914 000.-. Der Forschungsaufwand für die laufenden Projekte (Fr. 604 000.-) liegt damit um rund Fr. 88 000.- unter dem Budget (Fr. 692 000.-). Dieser Minderbedarf resultiert hauptsächlich deshalb, weil für zwei Projekte wesentlich weniger abgerufen wurde, als vorgesehen. Im Übrigen konnte wegen Verzögerungen bei den Schlussberichten der 5% Rückbehalt nur teilweise wie vorgesehen ausbezahlt werden. Anderseits konnten für drei neue Projekte bereits Fr. 120 000.- eingesetzt werden. Insgesamt erreichten die Forschungsbeiträge somit nahezu die budgetierten Fr. 730 000.-. Der betriebliche Aufwand für Projektbegleitung, Information und Verwaltung liegt mit insgesamt rund Fr. 190 000.- um Fr. 24 000.- unter dem budgetierten Betrag (Fr. 214 000.-). Diese Differenz entstand deshalb, weil für die Weiterbearbeitung des Internet Lernprogrammes 3R entsprechend weniger aufgewendet wurde. Der Verwaltungsaufwand hielt sich an den Budgetrahmen von Fr. 68 000.-. Auf der Einnahmenseite bildet das paritätische finanzielle Engagement von Bund und Interpharma die Grundlage für die Tätigkeit der Stiftung. Bund und Interpharma stellten der Stiftung je Fr. 423 000.- zur Verfügung. Den Gesamteinnahmen von rund Fr. 849 000.- (Bund und Interpharma Fr. 846 000.-, Bankzinsertrag Fr. 3 000.-) steht der Gesamtaufwand von Fr. 914 000.- gegenüber. Per Saldo ergibt dies einen Ausgabenüberschuss von rund Fr. 65 000.-. Der Posten nicht verbrauchte Beiträge vermindert sich dadurch von rund Fr. 642 000.- per Ende 2003 auf nun Fr. 577 000.-. Das Budget 2005 sieht für laufende Projekte rund Fr. 695 000.- und für die Unterstützung neuer Projekte maximal Fr. 555 000.- vor. Übersicht über die Beiträge 1987 - 2004Bis Ende 2004 wurden Projekte und andere Unterstützungen mit einem Gesamtbudget von Fr. 13 261 993.30 genehmigt. Die daran bisher ausgerichteten Beiträge erreichen Fr. 12 065 724.85. Bund und Interpharma stellten der Stiftung seit 1987 Fr. 14 268 000.- zur Verfügung. 10-Jahres-Übersicht8. Jahresrechnung
Münsingen, den 19. April 2005 STIFTUNG FORSCHUNG 3R 9. Bericht der Kontrollstelle an den StiftungsratAls Kontrollstelle haben wir die Buchführung und die Jahresrechnung (Bilanz, Betriebsrechnung) der Stiftung Forschung 3R für das am 31. Dezember 2004 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. Für die Jahresrechnung ist der Stiftungsrat verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen und zu beurteilen. Wir bestätigen, dass wir die Anforderungen hinsichtlich Befähigung und Unabhängigkeit erfüllen. Unsere Prüfung erfolgte nach den Grundsätzen des schweizerischen Berufsstandes, wonach eine Prüfung so zu planen und durchzuführen ist, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung mit angemessener Sicherheit erkannt werden. Wir prüften die Posten und Angaben der Jahresrechnung mittels Analysen und Erhebungen auf der Basis von Stichproben. Ferner beurteilten wir die Anwendung der massgebenden Rechnungslegungsgrundsätze, die wesentlichen Bewertungsentscheide sowie die Darstellung der Jahresrechnung als Ganzes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende Grundlage für unser Urteil bildet. Gemäss unserer Beurteilung entsprechen die Buchführung und die Jahresrechnung dem schweizerischen Gesetz, der Stiftungsurkunde und dem Reglement. Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen. Gümligen-Bern, 12. April 2005 KPMG Fides Peat
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