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de | fr | en Druckansicht Jahresbericht 2013Die Stiftung Forschung 3R im Jahre 2013Im Jahre 2013 richtete die Stiftung Forschungsbeiträge von insgesamt Fr. 568 479.35 an 15 Projekte aus. Bund und Interpharma stellten der Stiftung insgesamt Fr. 730 000.00 zur Verfügung. Der Stiftungsrat konnte von 3 Projektabschlüssen Kenntnis nehmen und 4 neue Projekte genehmigen. Aus den 39 eingereichten Projektvorschlägen wählte der Expertenausschuss 9 mit hoher 3R-Relevanz aus und lud die Gesuchsteller ein, ein detailliertes Beitragsgesuch einzureichen. Davon wurden 5 Beitragsgesuche mit geringerer 3R-Relevanz nicht berücksichtigt, weil der finanzielle Rahmen ausgeschöpft war. Im 3R-Info-Bulletin 51 wurden die Ergebnisse eines im Vorjahr abgeschlossenen Projektes präsentiert. Anfang Juli 2013 war der wissenschaftliche Leiter an der Konferenz der Basel Declaration Society in London zum Thema: Transparency in animal research: Implementing openness in publication and communication, engagiert. Dabei ging es darum, Wege zu diskutieren, wie der 3R-Gedanke weiter verbreitet werden kann. Ferner koordinierte er eine Arbeitsgruppe aus interessierten Wissenschaftern, welche sich für einen Vorschlag zu Handen des Staatssekretariats für Bildung, Forschung und Innovation für ein Nationales Forschungsprogramm 3R engagierten. Im Verlauf des Jahres wurden infolge von Rücktritten fünf neue Mitglieder in den Stiftungsrat gewählt. Daher steuert ab 2014 ein (beinahe) vollständig erneuerter Stiftungsrat unter dem neuen Präsidenten Ständerat Joachim Eder die Geschicke der Stiftung. Im März 2013 nahm Prof. Dr. Ernst B. Hunziker, die Arbeit als neuer wissenschaftlicher Leiter und Vorsitzender des Expertenausschusses auf. Im Dezember wurde der Expertenausschuss durch die Wahl von drei neuen Experten erweitert, um die Fachkompetenz zu verbreitern. 3R Grundsätze3R steht für Replace, Reduce, Refine animal experimentation. Das Konzept der 3R umfasst die Grundsätze, welche im Zusammenhang mit Tierversuchen wegleitend sein müssen: Gibt es für eine Fragestellung eine Methode ohne Tiere, so ist ohne Tierversuch zu verfahren. Ist ein Tierversuch notwendig und unerlässlich im Sinne der Tierschutzgesetzgebung, so ist die Zahl der Tiere möglichst klein zu halten. Das dritte Gebot fordert, dass Tiere im Versuch möglichst wenig belastet werden. Die Stiftung Forschung 3R unterstützt Forschungsprojekte mit einem Projektziel, das im Sinne eines 3R-Grundsatzes eine Verbesserung gegenüber der heutigen Tierversuchspraxis verspricht. Aktivitäten 2013 auf einen BlickInternetauftrittÜber die gesamten Aktivitäten informiert die Stiftung ausgiebig im Internet unter www.forschung3r.ch. Forschungsbeiträge an 15 ProjekteAn 15 Projekte wurden im Jahre 2013 Forschungsbeiträge von insgesamt Fr. 568 479.35 ausgerichtet. Vier neue Projekte4 neue Projekte wurden im Jahre 2013 genehmigt und daran Forschungsbeiträge von Fr. 505 725.00 zugesichert. Die Projekte sind im Projektverzeichnis im Internet (www.forschung3r.ch/de/projects/index.html) einlässlich beschrieben. In-vitro-Engineering eines dynamischen Arteriosklerosemodells mittels humanen dreidimensionalen Zellsystemen (135-13) Dr. Benedikt Weber, Zentrum für Regenerative Medizin, Universität Zürich. Die häufigste Todesursache beim Menschen in der westlichen Hemisphäre sind kardiovaskuläre Krankheiten. Als Grundkrankheit liegt meist eine Arteriosklerose vor, eine Krankheit der Blutgefässwände, die oft assoziiert ist mit Übergewicht, zuviel Stress, Rauchen, erblicher Veranlagung etc. Um die Krankheitsentstehung zu erforschen für die Entwicklung und das Testen neuer Medikamente, werden heute verschiedene Tiermodelle verwendet. In diesem Projekt geht es darum, ein neues in-vitro-Modell zu entwickeln für die Simulation dieser Erkrankung, wobei humanes Zellmaterial verwendet werden soll, das bei chirurgischen Eingriffen als Restmaterial anfällt. Entwicklung eines neuen in-vitro-Wirksamkeitstests für die Clostridium chauvoei Impfung: Ersatz des Wirksamkeitstests an Meerschweinchen (136-13) Prof. Dr. Joachim Frey, Institut für Veterinärbakteriologie, Universität Bern. Der Rauschbrand ist eine schwere Erkrankung beim Rind und Schaf, die von einer bakteriellen Infektion mit Clostridien ausgeht. Sie kann ausgedehntes Absterben von Gewebe bewirken, insbesondere von Muskelgewebe, was dann oft zum Tode führt. Die Entwicklung neuer oder die Verbesserung bestehender Impfstoffe gegen Rauschbrand bedingt die Durchführung von Wirksamkeitstests an Tieren; zu diesem Zweck werden meistens Meerschweinchen verwendet. Solche Tests sind von hohem Schweregrad. Ziel dieses Projektes ist die Entwicklung eines neuen in-vitro-Assays, der es erlaubt, den gegenwärtig angewandten Test an lebenden Meerschweinchen vollständig zu ersetzen. Validierung eines neuen humanen Mikroglia in-vitro-Modells (137-13) Prof. Dr. Luis Filgueira, Departement für Medizin, Universität Freiburg. Die lokalen Abwehrzellen im Gehirn werden Mikroglia genannt. Diese spielen eine zentrale Rolle bei verschiedenen Krankheiten des Gehirns, namentlich bei der Abwehr von infektiösen Agentien, bei entzündlichen Reaktionen, aber auch bei regenerativen Prozessen nach Verletzungen oder bei degenerativen Prozessen (Alzheimer`sche Krankheit). Um diese verschiedenen Krankheiten studieren zu können für die Entwicklung neuer Medikamente werden in der Regel Tiermodelle verwendet oder, für in-vitro-Untersuchungen, Mikrogliazellen von Tieren entnommen. Die Forschergruppe hat herausgefunden, dass weisse Blutkörperchen (Monocyten) vom Menschen in vitro in Mikroglia umgewandelt werden können. Diese Erkenntnis erlaubt Studien in vitro zu simulieren, ohne dass Spendertiere benötigt werden. In diesem Projekt geht es darum, das humane in-vitro-Mikroglia-Modell zu validieren. Optimierung eines funktionellen in-vitro-Verfahrens zum Nachweis der biologischen Aktivität von Botulinum Neurotoxinen (BoNT) (138-13) Marc-André Avondet und Prof. Dr. Stephen Leib, Labor Spiez, BABS, Spiez, Schweiz. Botulinum Neurotoxine sind pathogene Ausscheidungsprodukte (Eiweisse) von Bakterien (Clostridium-Botulinum). Sie werden in der Medizin jedoch auch zur Behandlung verschiedener Krankheiten verwendet, wie der Dystonie, der Hyperhidrose, des Schielens, von chronischen Schmerzen oder von Kopfweh etc. Diese Neurotoxine werden auch in grossem Umfang in der kosmetischen Industrie und der Schönheits-Chirurgie zur Antifalten-Behandlung der alternden Haut angewandt. Bei der industriellen Produktion neuer Einheiten dieses Neurotoxins für den Verkauf werden in Europa und den USA jedes Jahr weit über eine halbe Million Mäuse für Testzwecke verbraucht. In diesem Projekt wird ein neuer, Liposomen-basierter Wirksamkeitstest erarbeitet, der es ermöglichen soll, in Zukunft auf die Wirksamkeitstestung am Tier zu verzichten. Drei ProjektabschlüsseEntwicklung eines in-vitro-Verfahrens zur Entwicklung von Maul- und Klauenseuche Impfstoffen als Ersatz für den in-vivo-Challenge-Infektionstest (113-08) Prof. Dr. Artur Summerfield, Institut für Virologie und Immunologie (IVI), Mittelhäusern. Ziel des Projektes war es, einen zuverlässigen und raschen in-vitro-Test zu entwickeln, um die belastenden Expositionsversuche am lebenden Tier für die Abstimmung des Impfstoffes auf den aktuellen Virustyp der Maul- und Klauenseuche zu ersetzen. Eine virustyp-spezifische Antwort konnte in Kulturen mit spezialisierten Immunzellen gemessen werden. Mit der Verwendung von genetisch modifizierten Zellen wurde der Test weiter vereinfacht und verbessert. Damit wurden die wissenschaftlichen Grundlagen erarbeitet, um robuste, auf Zell-Linien basierende Tests zu entwickeln. Der Test wird nun im Rahmen eines europäischen Konsortiums (FMD-DISCONVAC) weiter validiert. Entwicklung einer 3D-Hepatozytenkultur für die Erforschung der Leberinfektion durch Malaria Erreger (118-10) Dr. Dalu Mancama, CSIR, Biosciences Division, Pretoria, Südafrika. Ziel des Projektes war, ein Hepatozyten-Kultursystem aus humanen Leberzellen zu entwickeln, in welchem der primäre Infektionsvorgang für Malaria (Infektion mit Plasmodium-Sporozoiten aus der Anopheles Mücke isoliert) und die Proliferation der Parasiten in den kultivierten Leberzellen untersucht werden können. Fernziel wäre, Impfstoffe, Chemoprophylaxe sowie die akute Chemotherapie ohne Tierversuche zu entwickeln. Wichtige Teilschritte konnten erfolgreich realisiert werden. Die in-vitro-Kultivierung (Vermehrung) des asexuellen Stadiums von Plasmodium falciparum mit Erythrozyten, die Kultivierung der humanen Hepatozyten mit Sporozoiten und die Kokultur mit infizierten Erythrozyten gelangen. Die beobachteten Infektionsraten waren gering und wurden durch die Kulturbedingungen beeinflusst. Die Ergebnisse werden weiter verifiziert. Vergleichende in-vivo-in-vitro-Prüfung der Biofilmbildung auf der Oberfläche von Knochenproben (124-10) Dr. Martin Clauss, Kantonsspital Liestal, Schweiz. Biofilme bestehen aus Bakterienverbänden die eine Art Mikroteppiche bilden an Körperoberflächen (innere oder äussere) von Mensch und Tier. Sie stellen namentlich in der Orthopädie ein grosses klinisches Problem dar (Knocheninfektionen). In dieser Verbundform der Bakterienexistenz können sie zum einen miteinander gut kommunizieren (und so z.B. Resistenzen gegenüber Antibiotika untereinander übertragen) und zum anderen ist die Zugänglichkeit von Antibiotika ins Innere des Films erschwert bis unmöglich. Beides erschwert das therapeutische Eliminieren von krankmachenden Bakterien massiv. Ziel des Projektes war die Schaffung eines in-vitro-Systems, das die Simulation von bakteriellen Biofilmen auf knochenähnlichen Oberflächen erlauben sollte, um Tierversuche zu ersetzen. Sowohl die Schaffung des Systems misslang als auch eine reproduzierbare Validierung. 3R-Info-BulletinsDie 3R-Info-Bulletins sind im Internet publiziert (www.forschung3r.ch/de/publications/index.html). Ein neues in-vitro-Evaluationsverfahren für die Wirksamkeitsprüfung von Impfsubstanzen gegen Maul- und Klauenseuche als Ersatz für die Testung am Tier (Nr. 51, November 2013). Die Maul- und Klauenseuche ist eine Viruskrankheit beim Rind und Schwein mit schrecklichen Folgen für das einzelne befallene Tier, aber auch mit schwerwiegenden Folgen in epidemiologischer Hinsicht, wenn es einmal zu einem Krankheitsausbruch gekommen ist. Impfstoffe, die nach einem Seuchenausbruch eingesetzt würden, müssen auf den aktuellen Virustyp der Maul- und Klauenseuche abgestimmt werden. Das geschieht in hochbelastenden Expositionsversuchen am lebenden Tier. Im Projekt gelang es Prof. Artur Summerfield und Mitarbeitern am Institut für Virologie und Immunologie (IVI), Mittelhäusern, Schweiz, ein neues in vitro basiertes Wirksamkeitstestverfahren zu entwickeln, das die konventionelle serologische Testung am Tier überflüssig machen wird. Der Test wird nun im Rahmen eines europäischen Konsortiums (FMD-DISCONVAC) weiter validiert. 1. Träger der StiftungDie Stiftung ist ein Gemeinschaftswerk der parlamentarischen Gruppe für Tierversuchsfragen (Öffentlichkeit), der Interpharma [Verband der forschenden pharmazeutischen Firmen der Schweiz mit den heutigen Mitgliedern AbbVie AG, Actelion Ltd., Amgen Switzerland AG, Bayer (Schweiz) AG, Biogen Idec, Schweiz, Boehringer Ingelheim (Schweiz) GmbH, Bristol-Myers Squibb (Schweiz), Gilead Sciences Switzerland GmbH, Janssen-Cilag AG, Merck Serono International S.A., Novartis Pharma AG, Pfizer AG, F. Hoffmann-La Roche AG, Sanofi-Aventis (Schweiz) AG, UCB Pharma AG, Vifor AG) und des Fonds für versuchstierfreie Forschung – heute Stiftung Animalfree Research (Tierschutz). Sie wurde am 18. August 1987 ins Handelsregister eingetragen. Die Mittel für die Unterstützung der Forschung stammen im Wesentlichen vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen und von der Interpharma. 2. Zweck der StiftungDie Stiftung Forschung 3R bezweckt, die Forschung auf dem Gebiet der Alternativmethoden zu Tierversuchen durch Finanzierung von Forschungsprojekten zu fördern, und setzt sich für die Umsetzung und Verbreitung der 3R-Grundsätze ein. Sie unterstützt vordringlich Projekte zur Erforschung neuer Methoden oder zur Weiterentwicklung bekannter Methoden (Validierung von Methoden), welche im Sinne der 3 R (Replace, Reduce, Refine / Vermeiden, Vermindern, Verbessern) gegenüber der heutigen Tierversuchspraxis Verbesserungen versprechen. Projekte aus einem weiten Problemkreis werden unterstützt, sofern sie Erfolg versprechende Ansätze zeigen, um Tierversuche zu ersetzen oder zu einer Verminderung der Zahl der Tiere in Tierversuchen und der Belastung der Tiere zu führen. Insofern kommen Projekte, die auf den 3R-Grundsätzen basieren, aus einem weiten bio-medizinisch multidisziplinären Umfeld in Frage. 3. Organisation der StiftungStiftungsratDer Stiftungsrat setzt sich aus neun Mitgliedern zusammen, nämlich je zwei Vertretern des Parlaments (1 Sitz vakant), des Tierschutzes, der Interpharma und des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen sowie einem Vertreter weiterer interessierter Kreise. Die heutigen Mitglieder sind: Frau Ständerätin Christine Egerszegi, Mellingen (bis 31. 12. 2013) (Präsidentin) ExpertenausschussProf. Dr. med. Ernst B. Hunziker, Universität Bern (ab 1. 3. 2013) (Vorsitz) Wissenschaftlicher BeraterProf. Dr. med. Ernst B. Hunziker, Universität Bern (ab 1. 3. 2013) GeschäftsführerErnst P. Diener, Rechtsanwalt, Münsingen RevisionsstelleWaber Treuhand GmbH, Einigen AufsichtsbehördeEidgenössisches Departement des Innern Satzungen der Stiftung
4. PersonellesIm Mai 2013 wurde Frau Claudia Mertens, dipl. phil. nat., wissenschaftliche Mitarbeiterin des „Zürcher Tierschutz“, als Nachfolgerin von PD Dr. Franz P. Gruber, der Ende 2012 altershalber zurückgetreten war, als Vertreterin des Tierschutzes in den Stiftungsrat gewählt. Auf Juni 2013 wurde Frau PD Dr. Birgit Ledermann, Tierschutzbeauftragte von Novartis Pharma, Basel, als Vertreterin der Industrie in den Stiftungsrat gewählt. Sie folgt auf Dr. Markus Schmutz, der bei Novartis altershalber ausgetreten ist, und vom Stiftungsrat mit den besten Wünschen verabschiedet wurde. Mit Dr. Philippe Bugnon konnte Ende Oktober ein ausgewiesener Fachmann für Labortierkunde als Vertreter weiterer Kreise für den Stiftungsrat gewonnen werden. Er folgt auf Frau Silvia Matile-Steiner, die zurücktrat, weil sie nicht mehr aktiv im Berufsleben steht. Frau Matile-Steiner engagierte sich seit 2008 im Stiftungsrat; sie wurde mit dem besten Dank für ihren grossen Einsatz in strategischen Belangen vom Stiftungsrat verabschiedet. Auf 1. Januar 2014 wurden Herr Ständerat Joachim Eder als Präsident in den Stiftungsrat gewählt und Herr Dr. Kaspar Jörger, als Vertreter des Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen. Ihre Vorgänger, Frau Ständerätin Christine Egerszegi, die seit dem Jahre 1999 im Stiftungsrat mitwirkte und seit 2008 als Präsidentin dem Stiftungsrat vorstand, sowie Prof. Dr. med.vet. Hans Wyss, der seit dem Jahre 2003 das Bundesamt für Veterinärwesen als Direktor im Stiftungsrat vertrat, wurden mit einer Würdigung durch den Vizepräsidenten mit dem besten Dank für Ihren grossen Einsatz verabschiedet. Im März 2013 nahm Herr Prof. Dr. med. Ernst B. Hunziker, Universität Bern, seine Arbeit als wissenschaftlicher Leiter und Vorsitzender des Expertenausschusses auf. Im Verlaufe des Jahres traten Herr Prof. Dr. med. Clemens A. Dahinden, Institut für Immunologie und Allergologie Inselspital, Bern und Herr Dr. med. vet. und Dr. sc. nat. ETH Martin Reist mit dem besten Dank des Stiftungsrats für ihre Arbeit aus dem Expertenausschuss zurück. Zur Ergänzung des Expertenausschusses für die Fachgebiete Immunologie, Zellbiologie und Toxikologie konnten die Herren Prof. Dr. sc. nat. Hans Acha-Orbea, Abteilung Biochemie, Universität Lausanne, Dr. Urban Deutsch, Theodor-Kocher Institut, Universität Bern und Prof. Dr. Alex Odermatt, Pharmazentrum, Universität Basel, zur Mitarbeit gewonnen werden. 5. Geschäftstätigkeit 2013Der Stiftungsrat trat im 27. Geschäftsjahr dreimal zu je einer halbtägigen Sitzung im Mai, Oktober und Dezember zusammen. Dabei wurden neben den statutarischen Geschäften zum Jahresabschluss 2012 die folgenden Sachgeschäfte behandelt. Im Mai standen der Jahresabschluss 2012 und die Zusicherung der Forschungsbeiträge an die laufenden Projekte im Zentrum. Dazu konnte der Stiftungsrat von 3 Projektabschlüssen Kenntnis nehmen. Mit der Wahl von Claudia Mertens und Birgit Ledermann wurden zwei Vakanzen im Stiftungsrat besetzt. An der Stiftungsratssitzung im Oktober standen die Entscheide über Beitragsgesuche im Zentrum. Aus 9 Projektvorschlägen, die der Expertenausschuss aus 39 Projektskizzen ausgewählt hatte, wurden letztlich vier neue Projekte genehmigt. Betreffend die Mittel für die Tätigkeit der Stiftung durfte der Stiftungsrat erfreut zur Kenntnis nehmen, dass die Interpharma ihr Zahlungsversprechen erneuert hat, womit die Tätigkeit der Stiftung für die nächsten Jahre gesichert ist. An der Dezember-Sitzung standen im Beisein von Mitgliedern des Expertenausschusses die Verabschiedung der Präsidentin Christine Egerszegi und von Prof. Hans Wyss sowie die Wahl von Joachim Eder als neuem Präsidenten im Zentrum. Ein Rückblick auf die Aktivitäten im Jahre 2013 beschloss die Sitzung, der sich ein gemeinsames Mittagessen anschloss. Der Strategie-Ausschuss des Stiftungsrats betrachtet seine Aufgabe mit dem input, den er in den vergangenen Jahren zu Fragen der Aktivitäten der Stiftung gegeben hatte, als erfüllt. Der Stiftungsrat dankte den Mitgliedern an der Sitzung im Mai bestens für das grosse Engagement und erklärte die Arbeitsgruppe für aufgelöst. Der Geschäftsführer unterstützte in diesem Jahr namentlich den neuen wissenschaftlichen Leiter bei der Übernahme seiner Aufgaben. Im übrigen besorgte er sämtliche Angelegenheiten der Stiftung, die nicht einer andern Stelle übertragen sind. Insbesondere bereitet er die Unterlagen für die Beschlüsse des Stiftungsrats und die Korrespondenz mit Gesuchstellern und Projektleitern vor. Er sorgt für den Zahlungsverkehr, die Finanzbuchhaltung, den Rechnungsabschluss und das Budget. Weiter redigiert er den Jahresbericht und Texte für die Website. Der Expertenausschuss hat sich im Verlaufe des Jahres unter dem Vorsitz des wissenschaftlichen Leiters an zwei Sitzungen vor allem mit der Prüfung von 39 Projektskizzen und der Auswahl von 9 Beitragsgesuchen befasst, aus denen der Stiftungsrat schliesslich 4 neue Projekte genehmigte. Weiter hat er 3 abgeschlossene Projekte evaluiert und dem Stiftungsrat unterbreitet. An dieser Stelle sei diese anspruchsvolle, unentgeltliche Arbeit der Experten bestens verdankt. Der wissenschaftliche Leiter arbeitete sich in seine neue Aufgabe ein. Er ist für die Vorbereitung der Sitzungen des Expertenausschusses, die Herausgabe des 3R-Info-Bulletins (auf der Website www.forschung3r.ch), die Redaktion der wissenschaftlichen Kurzberichte in englischer Sprache zur Präsentation der unterstützten Projekte im Internet sowie für deren inhaltliche Aktualisierung verantwortlich. Im Übrigen erforderten die Evaluation von Projektskizzen, die Prüfung der Zwischenberichte, die Beratungen von Gesuchstellern und Projektleitern, die Bearbeitung von Anfragen und Erläuterungen von Absagen sowie die Koordination einer Arbeitsgruppe, welche sich für einen Vorschlag für ein Nationales Forschungsprogramm 3R engagierte, einen erheblichen Einsatz. Schliesslich vertrat er die Stiftung an der Konferenz der Basel Declaration Society in London zum Thema: Transparency in animal research: Implementing openness in publication and communication. 6. Übersicht über Zahl der Gesuche und ProjektgenehmigungenIn diesem Jahr wurden 3 Projekte abgeschlossen (113-08, 118-10, 124-10). Zusammen mit den bereits in den Vorjahren abgeschlossenen Projekten sind damit 120 von 138 Projekten abgeschlossen. Die Grafik zeigt, dass die Zahl der Projektskizzen im Jahre 2013 markant zugenommen hat. Im Jahre 2012 wurde die Projektausschreibung auf einen Termin beschränkt und das Gesuchsverfahren wird seither in 2 Stufen abgewickelt. In einem ersten Schritt sind die Projektvorschläge als Projektskizzen einzureichen (39). Gesuchsteller, die einen 3R-relevanten Projektvorschlag einreichen, werden dann vom Expertenausschuss eingeladen, ein detailliertes Beitragsgesuch einzureichen (9). Aus diesen 9 Projektvorschlägen genehmigte der Stiftungsrat schliesslich 4 Beitragsgesuche. Ungeachtet der vielen Projektvorschläge bewegen sich die Schwankungen der Projektgenehmigungen in einem engen Rahmen, der durch die finanziellen Möglichkeiten der Stiftung gesteckt ist. 7. FinanziellesDer Forschungsaufwand belief sich im Jahre 2013 auf Fr. 572 162.35. Der betriebliche Aufwand erreichte Fr. 196 028.10 (Projektbegleitung und Information Fr. 89 014.10, Verwaltungsaufwand inkl. Büroinfrastruktur Fr. 107 014.00). Somit resultiert ein Gesamtaufwand von Fr. 768 190.45. Auf der Einnahmenseite bildet das paritätische finanzielle Engagement von Bund und Interpharma die Grundlage für die Tätigkeit der Stiftung. Sie stellten der Stiftung im Jahre 2013 je Fr. 365 000.00 zur Verfügung. Aus Finanzertrag und übrigem Ertrag resultierten weitere Einnahmen von Fr. 1 680.85. Den Gesamteinnahmen von Fr. 731 680.85 steht der Gesamtaufwand von Fr. 768 190.45 gegenüber. Per Saldo ergibt sich ein Ausgabenüberschuss von Fr. 36 509.60. Der Posten nicht verbrauchte Beiträge reduziert sich dadurch von Fr. 287 870.96 per Ende 2012 auf Fr. 251 361.36 Ende 2013, was gleichzeitig die Liquiditätsreserve darstellt. Ende 2013 betrug die Summe der vom Stiftungsrat mit der jeweiligen Projektgenehmigung grundsätzlich zugesicherten, aber noch nicht ausbezahlten Forschungsbeiträge Fr. 835 239.35. Diese künftige Verpflichtung ist durch das Zahlungsversprechen VI der Interpharma zusammen mit den Beiträgen des Bundes gedeckt. Das Guthaben bei Interpharma beträgt per 31. 12. 2013 Fr. 2 747 000.00. Das Budget 2014 sieht für die Unterstützung laufender Projekte rund Fr. 409 046.35 und für die Genehmigung neuer Projekte maximal Fr. 600 000.00 vor. 8. Übersicht über die Beiträge 1987 - 2013Bis Ende 2013 wurden Projekte und andere Unterstützungen mit einem Gesamtbudget von Fr. 18 852 941 genehmigt. Die daran bisher ausgerichteten Beiträge erreichen Fr. 18 017 701.65. Bund und Interpharma stellten der Stiftung seit 1987 Fr. 21 696 000.00 zur Verfügung. 10-Jahres-Übersicht9. Jahresrechnung
Münsingen, den 15. März 2014 STIFTUNG FORSCHUNG 3R 10. Bericht der RevisionsstelleDie Waber Treuhand GmbH, Einigen, prüfte die Jahresrechnung nach dem Standard für eingeschränkte Revision. Sie ist nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen zu schliessen wäre, dass die Jahresrechnung nicht Gesetz, Stiftungsurkunde und Reglement entsprechen würde.
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