Die Stiftung ist ein Gemeinschaftswerk der parlamentarischen Gruppe für Tierversuchsfragen (Öffentlichkeit), der Interpharma (Novartis Pharma AG, F. Hoffmann-La Roche AG, Serono SA) und des Fonds für versuchstierfreie Forschung (Tierschutz). Sie wurde am 18. August 1987 ins Handelsregister eingetragen.
Die Mittel für die Unterstützung der Forschung stammen im wesentlichen vom Bundesamt für Veterinärwesen und von der Interpharma.
Die Stiftung Forschung 3R bezweckt, die Forschung auf dem Gebiet der Alternativmethoden zu Tierversuchen durch Finanzierung von Forschungsprojekten zu fördern. Sie unterstützt vordringlich Projekte zur Erforschung neuer Methoden oder zur Weiterentwicklung bekannter Methoden (Validierung von Methoden), welche im Sinne der 3 R (Reduce, Refine, Replace / Vermindern, Verbessern, Vermeiden) gegenüber der heutigen Tierversuchspraxis praktisch anwendbare Verbesserungen versprechen.
Projekte aus einem weiten Problemkreis werden unterstützt, sofern sie erfolgversprechende Ansätze zeigen, um zu einer Verminderung der Tiere in Tierversuchen oder auch nur der Belastung der Tiere zu führen. Insofern kommen Projekte, die auf den 3R Grundsätzen basieren, aus einem bio-medizinisch multidisziplinären Umfeld in Frage.
Der Stiftungsrat trat im 14. Geschäftsjahr zweimal, zu je einer halbtägigen Sitzung im April und Dezember, zusammen. Dabei wurden neben den statutarischen Geschäften zum Jahresabschluss 1999 folgende Sachgeschäfte behandelt.
An 12 laufende Projekte wurden die Forschungsbeiträge für das Jahr 2000 zugesichert. Dazu wurden 5 neue Projekte genehmigt. Weitere 2 Gesuche wurden abgelehnt. Der Stiftungsrat nahm im übrigen von der Schlussevaluation des Expertenausschusses betreffend 3 Projekte Kenntnis, die in den Vorjahren abgeschlossen worden waren. Im April wurden sodann die Richtlinien ergänzt, um inskünftig die Präsentation der Projektergebnisse an einem Kongress mit einem Beitrag fördern zu können.
Im Dezember präzisierte der Stiftungsrat in den Richtlinien als Folge von Problemen, die im Zusammenhang mit einem Projekt aufgetreten waren, dass der Forschungsbeitrag dem Projektleiter ad personam zugesichert wird und der Arbeitgeber des Projektleiters nicht ohne Zustimmung der Stiftung die Projektleitung auswechseln darf. Ferner haben interessierte Projektleiter nun die Möglichkeit, eine Projektskizze einzureichen, um rasch zu erfahren, ob ein mögliches Projekt grundsätzlich den Zielen der Stiftung entspricht. Schliesslich beschloss der Stiftungsrat, dass der wissenschaftliche Berater die Stiftung inskünftig an den Tagungen der european consensus-platform for alternatives (ecopa) in Brüssel vertreten soll.
Der Expertenausschuss hat sich im Verlaufe des Jahres, unterstützt durch den wissenschaftlichen Berater, an zwei Sitzungen vor allem mit folgenden Geschäften befasst: Der Prüfung von neuen Beitragsgesuchen, der Nachevaluation abgeschlossener Projekte sowie der Herausgabe des 3R-Info-Bulletins. Der wissenschaftliche Berater befasste sich neben der Vorbereitung der Sitzungen des Expertenausschusses vor allem mit der Herausgabe der 3R-Info-Bulletins und der Präsentation der Projekte in Form von Kurzberichten auf der Internet site www.forschung3r.ch. Ferner vertrat er die Stiftung an mehreren Fachtagungen.
In diesem Jahr wurden 5 Projekte (46/96, 47/96, 60/97, 61/97, 64/97) abgeschlossen. Zusammen mit den bereits in den Vorjahren abgeschlossenen Projekten (1-5/87, 6-15/88, 16/89, 17-20/90, 21-24/91, 25-42/92, 43-44/95, 45/96, 48/96, 49-51/96, 53/96, 55/96, 57/97, 59/97, 62/97) sind damit 59 von 75 Projekten abgeschlossen.
Im April 2000 konnten als Nachfolger der im Vorjahr aus dem Expertenausschuss ausgeschiedenen Frau Dr. Isabelle Allemann und Herrn Professor Beda M. Stadler die Herren Prof. Dr. med. Clemens A. Dahinden vom Institut für Immunologie und Allergologie am Inselspital, Bern, und PD Dr. Max Gassmann vom Institut für Physiologie der Universität Zürich-Irchel in den Expertenausschuss gewählt werden. Ferner nahm der Stiftungsrat unter bester Verdankung der geleisteten Dienste vom Rücktritt von Dr. Beat Schmid aus dem Expertenausschuss Kenntnis. Als Nachfolgerin konnte im Dezember Frau Dr. sc. nat. ETH Franziska Boess von der F. Hoffmann-La Roche AG gewonnen werden.
Im Dezember 2000 wählte der Stiftungsrat sodann für den im Vorjahr zurückgetretenen Nationalrat Hans Meier Frau Nationalrätin Stephanie Baumann, Suberg, in den Stiftungsrat. Frau Nationalrätin Christine Egerszegi, Mellingen, übernahm das Vizepräsidium des Stiftungsrats.
Bisher wurden die folgenden 3R-INFO-BULLETINS auf Englisch herausgegeben:
Für Forschungsbeiträge wurden im Jahre 2000 rund Fr. 496 000.- aufgewendet. Dazu kamen noch rund Fr. 86 000.- für die Projektbegleitung und Information sowie Fr. 62 000.- für Verwaltungsaufwand. Somit resultiert ein Gesamtaufwand von rund Fr. 644 000.-. Der Forschungsaufwand für die laufenden Projekte (Fr. 496 000.-) lag damit um rund Fr. 50 000.- unter dem Budget. Dieser Minderbedarf ist hauptsächlich durch Verzögerungen bei den Schlussberichten bedingt, weshalb der 5% Rückbehalt nicht abgerufen wurde. Der Aufwand für Projektbegleitung, Information und Verwaltung lag mit insgesamt Fr. 148 000.- rund Fr. 12 000.- unter dem budgetierten Betrag.
Auf der Einnahmenseite bildet das paritätische finanzielle Engagement von Bund und Interpharma die Grundlage für die Tätigkeit der Stiftung. Bund und Interpharma stellten der Stiftung je Fr. 435 000.- zur Verfügung.
Den Gesamteinnahmen von rund Fr. 874 000.- (Bund und Interpharma Fr. 870 000.-, Bankzinsertrag Fr. 4 000.-) steht der Gesamtaufwand von Fr. 644 000.- gegenüber. Per Saldo ergibt dies einen Einnahmenüberschuss von rund Fr. 230 000.-. Der Posten nicht verbrauchte Beiträge erhöht sich dadurch von rund Fr. 290 000.- per Ende 1999 auf nun Fr. 520 000.-.
Das Budget 2001 sieht für laufende Projekte rund Fr. 792 000.- und für die Unterstützung neuer Projekte maximal Fr. 300 000.- vor.
Bis Ende 2000 wurden Projekte und andere Unterstützungen mit einem Gesamtbudget von Fr. 10 398 861.70 genehmigt. Die daran bisher ausgerichteten Beiträge erreichen Fr. 9 450 635.20. Bund und Interpharma stellten der Stiftung seit 1987 Fr. 10 996 000.- zur Verfügung.
Erfolgsrechnung 2000 | Aufwand | Ertrag | |
---|---|---|---|
Einnahmen | |||
Beiträge Bund | 435 000.00 | ||
Beiträge Interpharma | 435 000.00 | ||
Andere Beiträge | 0.00 | ||
Beiträge an Stiftung | 870 000.00 | ||
Kapitalertrag | 4 039.80 | ||
ausserordentl. Ertrag | 24.05 | ||
Rückerstattung von Forschungsbeiträgen | 1 0.00 | ||
Gesamteinnahmen | 874 063.85 | ||
Ausgaben | |||
Forschungsbeiträge u. Unterstützung | 496 043.90 | ||
Aktionen 3R/Aufträge | 0.00 | ||
Andere Unterstützungen | 0.00 | ||
Projektbegleitung u. Information | 86 006.85 | ||
Verwaltungsaufwand | 61 789.87 | ||
Gesamtausgaben | 643 840.62 | ||
Einnahmenüberschuss | 230 223.23 | ||
874 063.85 | |||
Bilanz per 31. Dezember 2000 | Aktiven | Passiven | |
Aktiven | |||
Bankguthaben | 548 504.78 | ||
Verrechnungssteuer | 1 413.95 | ||
AHV/IV/EO-BVG-UVG Saldo | 0.00 | ||
Aktive Rechnungsabgrenzung | 0.00 | ||
Passiven | |||
Passive Rechnungsabgrenzung | 28 353.35 | ||
Nicht verbrauchte Beiträge | |||
Vortrag 1. 1. 2000 | 290 342.15 | ||
Einnahmenüberschuss | 230 223.23 | 520 565.38 | |
Stiftungskapital | 1 000.00 | ||
549 918.73 | 549 918.73 | ||
Eventualverbindlichkeiten | |||
Genehmigte, noch nicht ausbezahlte Forschungsbeiträge | 948 226.50 |
Münsingen, den 23. April 2001
STIFTUNG FORSCHUNG 3R
Der Präsident: sig. Dr. Hugo Wick
Der Aktuar: sig. E. Diener
Als Kontrollstelle haben wir die Buchführung und die Jahresrechnung (Bilanz und Erfolgsrechnung) der Stiftung Forschung 3R für das am 31. Dezember 2000 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft.
Für die Jahresrechnung ist der Stiftungsrat verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen und zu beurteilen. Wir bestätigen, dass wir die Anforderungen hinsichtlich Befähigung und Unabhängigkeit erfüllen.
Unsere Prüfung erfolgte nach den Grundsätzen des schweizerischen Berufsstandes, wonach eine Prüfung so zu planen und durchzuführen ist, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung mit angemessener Sicherheit erkannt werden. Wir prüften die Posten und Angaben der Jahresrechnung mittels Analysen und Erhebungen auf der Basis von Stichproben. Ferner beurteilten wir die Anwendung der massgebenden Rechnungslegungsgrundsätze, die wesentlichen Bewertungsentscheide sowie die Darstellung der Jahresrechnung als Ganzes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende Grundlage für unser Urteil bildet.
Gemäss unserer Beurteilung entsprechen die Buchführung und die Jahresrechnung Gesetz, Stiftungsurkunde und Reglement.
Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.
Gümligen-Bern, 23. April 2001
KPMG Fides Peat
sig. Markus Gasser, Dipl. Wirtschaftsprüfer
sig. i.V. Ursula Waber