Forschungsbereiche, aus denen Projekte unterstützt werden
Grundsatz
Die Stiftung unterstützt gemäss ihren Zielen Projekte aus einem weiten biomedizinischen Umfeld, insbesondere biologische und medizinische Grundlagen-/Krankheitsforschung, Arz-neimittelentwicklung, toxikologische Sicherheitsprüfung (Methoden für Chemikalien, Impfstoffe und Umweltschadstoffe), die Erfolg versprechende Ansätze zeigen, um:
- die Belastung für die in einem Tierversuch eingesetzten Tiere zu vermindern, und/oder
- die Zahl der für eine bestimmte Fragestellung (Tiermodell) benötigten Tiere zu reduzieren und/oder
- das Ersetzen von spezifischen Tierversuchen zu ermöglichen.
Nicht unterstützt werden
- Mechanistische Untersuchungen in vitro oder an wirbellosen Tieren, wenn die Fragestellung durch Tierversuche gar nicht bearbeitet werden könnte;
- Nichtinvasive, bildgebende Methoden, mit welchen an Tieren im Versuch nach einer primären Intervention Strukturen (z.B. mittels CT [Computer Tomography], MRI [Magnetic Resonance Imaging], FI [Fluoresence Imaging]) oder Funktionen (z.B. mittels PET [Positron Emission Tomography], BI [Bioluminescence], Telemetrie) weiter beobachtet werden;
Ausnahmsweise kommt eine Unterstützung in Frage:
- wenn mit einer bildgebenden Methode die primäre Intervention markant verbessert/verfeinert/ersetzt werden kann;
- wenn mit einer bildgebenden Methode bei einem bestehenden, belastenden Tiermodell markante, 3R-relevante Verbesserungen erreicht werden;
- Veterinärmedizinische Projekte/Methoden, welche keine 3R Auswirkungen auf Tierversuche haben;
- Screening Untersuchungsmethoden wie Genomics, Transcriptomics, Proteomics, Metabonomics/Metabolomics (inkl. Drug Targeting und Drug Library Screening), wenn nicht aufgezeigt werden kann, dass mit der Methode ein Beitrag zur Reduktion und zum Ersatz von tatsächlich durchgeführten Tierversuchen geleistet werden kann;
- Untersuchungen mit in vitro Methoden oder mit Methoden, die wirbellose Tiere verwenden, die bereits publiziert sind und zur Abklärung von spezifischen Fragen eingesetzt werden, welche:
- nur für die betreffende Arbeitsgruppe von Interesse sind oder
- nicht geeignet erscheinen, die Akzeptanz der Methode als Alternative zu einem Tierversuch zu erhöhen - es sei denn, es handle sich um eine wesentliche Weiterentwicklung der Methode;
- Entwicklung oder Verbesserung von Testmethoden im Bereich der regulatorischen Toxikologie (dafür sind internationale bzw. europäische Gremien zuständig [ECVAM, EU- Forschungsprojekte]).
Eine initiale Unterstützung kommt ausnahmsweise in Frage, wenn:
- aufgezeigt wird, dass es sich um ein neues Konzept oder um die Entwicklung einer neuen Methode handelt, und
- aufgezeigt wird, wie Konzept und Methode in ein nachfolgendes internationales Validierungsverfahren Eingang finden können.
Anregungen für Forschungsprojekte
Besonders wünschenswert erscheinen:
- Projekte, in welchen Ergebnisse aus Tierversuchen mit einer Ersatzmethode nachvollzogen werden, damit die Ergebnisse Schlüsse auf die Relevanz des in vitro Tests bzw. Rückschlüsse auf die Aussagekraft des in vivo Verfahrens ermöglichen;
- Projekte mit 3R-Effekten im Zusammenhang mit belastenden Krankheits-Tiermodellen, unter anderem in den Bereichen psychiatrische Erkrankungen, degenerative Hirnerkrankungen, Entzündungskrankheiten, Krebs, Infektionskrankheiten, Atemwegserkrankungen, metabolische Störungen, kardiovaskuläre Erkrankungen;
- Ersatzmethoden im Bereich der akuten und chronischen Toxizitätsprüfung;
- Ersatzmethoden im Bereich Impfstoffentwicklung und Chargenprüfung sowie Qualitätskontrolle.