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3R-Project 38-92

CO2-Anästhesie beim Labortier

Schatzmann U.
Institut für Nutztiere und Pferde, Universität Bern, Bern

Duration: 2 years End of the Project: 1995

Background and Aim
In einer Literaturrecherche und eigenen Versuchen wird geklärt, ob sich CO2-Gas zur Einleitung einer Kurznarkose für schmerzhafte Eingriffe (Blutentnahme, usw.) eignet. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Verhalten der Tiere gegenüber CO2 und den verschiedenen Konzentrationen mit ihren Wirkungen und Nebenwirkungen geschenkt.
Die Durchführung einer Kurznarkose ist für viele Manipulationen bei kleinen Labortieren ein heute unabdingbares Erfordernis. Injektionsanästhesien sind nicht nur aufwendiger und länger dauernd, sondern führen wegen der Manipulation der Tiere auch zu recht erheblichem Stress. Aus diesem Grund hat sich die Inhalationsnarkose nach Einleitung in der Narkosekammer bewährt. Alternativen zu Aether, welches heute als nicht mehr akzeptabel erachtet wird, sind andere, modernere Inhalationsanästhetika.
Von den Resultaten wird erwartet, ob eine einfache und billige Kurznarkose für Labortiere möglich ist. Diese Kurznarkose soll weniger belastend sein für Tier, Personal und Umwelt als es die heutigen Methoden sind und somit im Sinne eines Refinements wesentlich beitragen.

Method and Results
Es kann davon ausgegangen werden, dass eine Kohlendioxid(CO2)-Konzentration von 80% CO2 mit 20% Sauerstoff (O2) während einer Expositionszeit von 60 Sekunden für eine 30 - 40 Sekunden anhaltende sichere und tierschutzgerechte Anästhesie bei Ratten sorgt.
Für eine chirurgische Anästhesie von 40 Sekunden - als Kriterium für die Tauglichkeit dieser Anästhesiemethode - bei einer Gaskonzentration von 80% CO2 und 20% O2 sind als Expositionszeiten beim Meerschweinchen 30 Sekunden, bei Ratten 60 Sekunden und beim Goldhamster 120 Sekunden erforderlich. Für Mäuse scheint die CO2-Anästhesie für einen Eingriff von 40 Sekunden nicht auszureichen.
Die Kohlendioxidinhalation erfüllt alle für eine Anästhesie notwendigen Erfordernisse, wie Analgesie, Hypnose und Relaxation bei voller Reversibilität. Die Analgesie überdauert zeitlich die Dauer des Eingriffs. Als Nachteil dieser Anästhesieform gilt es zu erwähnen, dass die CO2-Anästhesie nicht beliebig verlängert werden kann.